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Helmut Plieth
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Konditionstraining im Tennissport
Übersicht über die Trainingsphilosophie von “swiss tennis

Einleitung
Die konditionelle Grundlage im Tennis wird immer wichtiger, da die Wettkampfaktivitäten immer mehr steigen. Nur ein gut ausgebildeter Spieler ist in der Lage, die an ihn gestellten Erwartungen zu erfüllen. Leider ist aber immer wieder festzustellen, dass gerade im konditionellen Bereich viel zu wenig investiert wird. Das heutige schnelle und aggressive Tennisspiel verlangt den körperlich austrainierten Athleten.

Ausdauer
Obwohl Tennis das Spiel der Pausen ist  (effektive Spielzeit ca. 8-15 Min. je nach Gegner und Platz) kommt dem Ausdauertraining eine übergeordnete Bedeutung zu. Sie ist Grundlage für jegliches Training und im Wettkampf leistungslimitierend und nicht ausgleichbar. Da die Ausdauertrainingsreize im reinen Tennistraining nicht ausreichen, ist daher ein gezieltes Ausdauertraining ausserhalb des Tennisplatzes dringend erforderlich.

Kraft
Im Tennis dominiert die Schnelligkeit und dabei die Explosiv- und Reaktivkraft, d.h. die Fähigkeit, Bewegungen mit hoher Beschleunigung und Geschwindigkeit durchführen zu können, z.B. schneller Start zum Ball, plötzliches Abstoppen, schnelle Richtungswechsel. schnelle Beschleunigung des Schlagarmes beim Aufschlag und anderen Schlägen usw.

Schnelligkeit
Je schneller die Platzoberfläche ist und je „druckvoller” der Gegner desto bedeutsamer wird die Laufschnelligkeit. Schnelles Starten und Reagieren, plötzliches Abstoppen und schnelle Richtungsänderungen kommen im Laufe eines Matches sehr häufig vor. Deshalb benötigt der Tennisspieler Reaktions-, Start- und Grundschnelligkeit. diese sind wiederum ohne Koordination und Kraft nicht denkbar.

Koordination
Koordination ist das Zusammenspiel von zentralem Nervensystem und der Skelettmuskulatur innerhalb eines bestimmten Bewegungsablaufes. Sie beinhaltet auch Begriffe wie Gewandtheit und Geschicklichkeit. Koordination ist daher die Fähigkeit, gezielte Bewegungen mit dem geringsten Kraftaufwand schnellstmöglich, situationsbedingt anwenden zu können. Z.8 auch in schwierigen Situationen eine gute Ausgangsposition schaffen und die Antizipationsfähigkeit verbessern.

Trainingsphilosophie Konditionstrainer
Allgemeines (generelles) Konditionstraining

Trainingsart, die unabhängig von einer spezifischen Sportart
allgemein athletische Fähigkeiten trainiert:
Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und allgemeine koordinative Fähigkeiten.

 Begründung:
              Ohne Fundament lässt sich kein Haus bauen.
             Zudem kann der Sportler einen grossen Teil des allgemeinen Konditionstrainings
            selbständig   durchführen.

Orientiertes Training 
Diese Trainingsart beinhaltet das Training einer oder mehrerer konditioneller Fähigkeiten mit Annäherung an die Forderung der speziellen Sportart.

 P.Paganini sagt 2005,
                   dass das Training in Bezug auf die jeweilige Sportart
                  gestaltet wird, wobei die verschiedenen konditionellen Faktoren
                in klar definierten Bereichen trainiert werden. Das orientierte Training soll
               die technische Struktur des Tennis nicht kopieren,
               sondern sich ihrer Form der Bewegungsabläufe annähern.

Im orientierten Training wird nicht primär die Verbesserung einzelner physischer Fähigkeiten angestrebt Vielmehr die Integration des ganzen Potentials. Es wird also nicht zwingend auf eine maximale Ausschöpfung des generellen athletischen Potentials hingearbeitet, sondern vielmehr auf eine optimale Gesamtheit aller Einflussfaktoren.

Begründung:
             Um die im Konditionstraining erworbenen Fortschritte auf dem Tennisplatz
             umsetzen zu können, müssen sich die Übungen an der Sportart Tennis
            orientieren (Kernbewegungen).

Schnelligkeit und orientiertes Training:
            P. Paganini schreibt 2005, dass die Schnelligkeit mit der Spielabsicht
            und der technischen Ausführung übereinstimmen muss. Ein Spieler muss
            sowohl im Bereich des Oberkörpers als auch im Bereich der Beine
            eine ausgesprochen,ausgeprägte Schnelligkeit besitzen.
            Ein Tennisspieler  muss sich   aber nicht nur schnell, sondern auch
            richtig bewegen können.
            Für P. Paganini 2005 besteht für den Spieler die Schwierigkeit darin,
            über einen langen Zeitraum all seine Qualitäten in Bezug auf die
            Schnelligkeit unzählige Male einsetzen zu können
            (Ausdauer der koordinativen Schnelligkeit =
             mental gesehen auch Ausdauer der Konzentrationsfähigkeit)

Kraft und orientiertes Training:
Die wichtigsten Trainingsbereiche im Tennis betreffen die „Ausdauer der Schnellkraft” und die Ausdauer der Explosivkraft'. Für den Spieler heisst es, dass komplexe und explosive Bewegungsabläufe aneinander gereiht werden und unzählige Male während den Trainings und Matches wiederholt werden, sowohl global als auch lokal Dabei kann sich der Spieler zwischen den Ballwechseln (25" oder 90" beim Seitenwechsel) zu Beginn noch komplett. mit der Zeit aber nur noch unvollständig erholen.
Diese Ablaufstruktur des Tennisspielers verlangt vom Spieler ein hohes ausgewogenes physisches Potential aus den Bereichen der konditionellen Fähigkeiten Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit. Aus dieser soliden Grundlage muss gemäss P Paganini 2005 der Spieler komplexe Schnelligkeit und Kraft in hoher Widerholungszahl einsetzen können. Somit ist der spezifische Trainingsbereich klar auf die Ausdauer der Schnellkraft und die Ausdauer der Explosivität ausgerichtet.

Integriertes Konditionstraining
Trainingsart aus der Verbindung einer/mehrerer Ubungen aus dem allgemeinen und/oder orientierten Konditionstraining und einer/mehrerer tennisspezifischer Übungsformen.

Begründung:
              Durch den Einbezug von Tennisübungen ist der Transfer noch direkter.

Präventives Konditionstraining
Trainingsart mit dem Ziel, das Verletzungsrisiko vor allem der Schulter, Handgelenke, Fussgelenke und Rumpfmuskulatur mit Hilfe verschiedener Techniken (Kräftigung, Stretching. Lockerung, Massage etc.) einzudämmern.

Begründung
Die Häufigkeit von Verletzungen von jugendlichen Spielern spricht für die
 Erhöhung des Anteils des präventiven Trainings am gesamten Trainingsumfang
.

Planungsrichtlinien
Eine Saison setzt sich zusammen aus:

 Vorbereitungswochen
Intensive Wochen
Normale Trainingswochen
Erholungswochen
Sportmedizinische Test
Tests auf dem Platz
 

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