Zuspiel
Der Tennislehrer muss fähig sein, sein Zuspiel dem Schüler (seiner Spielerkategorie) und der aktuellen Lernsituation anzupassen.
Regelmässigkeit im Zuspiel ist v.a. während der Lernstufe „Erwerben und Festigen” sinnvoll. Sehr regelmässiges Zuspiel über längere Zeit ist aber eher zu unterlassen. Der Tennislehrer hat in vielen Situationen das Spiel eines möglichen Trainingspartners oder Gegners zu simulieren. Das Zuspiel aus dem Ballkorb sollte daher im Einzelunterricht eher selten angewandt werden. Wenn immer möglich ist die Variante „Mitspielen” einzusetzen, denn dann bleibt der Spielcharakter erhalten und der Schüler erlebt aufgrund der Reaktion des Tennislehrers die Wirkung seines Schlages. Wo neue Lerninhalte vermittelt werden sollen (z.B. Topspin), muss anfänglich die Distanz wieder deutlich verkleinert und durch gewölbte Flugbahnen genügend Zeit gegeben werden. Im Folgenden sind die wichtigsten Lemsituationen aufgelistet, welche der Tennislehrer für seine Schüler ermöglichen sollte, nach Spielerkategorien unterteilt und ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Nötige Zuspielfähigkeiten für die Spielerkategorie „Anfänger I“ (Meist mit recht stark gewölbten Flugbahnen und eher für späte Treffpunkte)
- Für Treffpunkte in mittlerer Distanz zum Körper / nah am Körper / weit weg vom Körper
- Für Treffpunkte leicht vor dem Körper / deutlich vor dem Körper / eher hinter dem Körper
- Für mittelhohe / tiefe / hohe Treffpunkte
- Für Bremsen / leicht Beschleunigen
- Mit angepasstem / etwas schnellerem / langsamerem Tempo
- Für Kombinationen der oben erwähnten Unterscheidungen
- Alle oben erwähnten Unterscheidungen auch für Volley
- Für Smash nach Absprung / direkten Smash
- Für Schlagverbindungen und taktische Entscheidungen
- Alle oben erwähnten Unterscheidungen auch mit unterschiedlichen Standorten:
weiter hinten / weiter vorn, mehr rechts / mehr links
- Alle oben erwähnten Unterscheidungen mit Zuspiel nach Absprung / mit Volley
- Wo bei oben erwähnten Unterscheidungen sinnvoll auch mit Service
Nötige Zuspielfähigkeiten für die Spielerkategorie „Anfänger II“ (Meist mit etwas weniger gewölbten Flugbahnen und eher für späte oder etwas frühere Treffpunkte)
- Siehe oben, aber jetzt alles etwas schwieriger, u.a. mit
- grösseren Distanzen und zusätzlich:mit mehr Winkel
- Mit deutlicheren Rhythmuswechsel und vermehrt für taktische Entscheidungen
- Für Stoppball
Nötige Zuspielfähigkeiten für die Spielerkategorie _Fortgeschrittene I“ (Flugbahnen können je nach Lernziel von hoch bis recht flach deutlich variieren)
- Siehe oben, aber noch deutlichere Unterscheidungen und zusätzlich
Für Drallformen
- Mit leichtem Drall (Topspin und Slice)
- Für Treffpunkte absichtlich spät / ca. auf höchstem Punkt / im Aufstieg
- Für Rh-Volley
- Für Volley-Stoppball
- Für neue Schlagverbindungen
- Für neue Returnvarianten
- Als Simulation eines möglichen Gegenspielers (z.B. Slice mit „abgehackter Bewegung)
Nötige Zuspielfähigkeiten für die Spielerkategorie _Fortg.II“ und gute Spieler” (Flugbahnen von sehr hoch bis enorm flach, je nach Lernsituation)
- Siehe oben, aber noch deutlichere Unterscheidungen und zusätzlich
- Für Drallformen
- Mit leichtem Drall (Topspin und Slice)
- Für Treffpunkte absichtlich spät / ca. auf höchstem Punkt / im Aufstieg
- Für Rh-Volley
- Für Volley-Stoppball
- Für neue Schlagverbindungen
- Für neue Returnvarianten
- Als Simulation eines möglichen Gegenspielers (z.B. Slice mit „abgehackter Bewegung)
Konkrete Beispiele für den Praxisblock
Lehrer / Schüler
Lange Bälle, eher flach / sehr lang und hoch Lange Bälle / Volley vor Grundlinie
Lange Bälle im Aufstieg auf Grundlinie Lange Bälle im Aufstieg auf Grundlinie
Lange, abgebremste Bälle Beschleunigen mit hohem Treffpunkt
Tiefe Volley oder 1/2-Volley für hohe Treffpunkte Volley mit hohen Treffpunkten in Füsse des Lehrers
2 m hinter Service-Linie, für 1/2-Volley 1/2-Volley, wenn möglich in Füsse des Lehrers
Volley cross lang / Volley longline, langsamer cross lang / kurz cross mit anderem Schlag
Longline, relativ hoch / longline tief Volley longline / Stopp-Volley cross
Relativ flach und schnell / höher und langsamer tiefe Volley hinter Service-Linie / Topspin-Volley
Return longline hoch lang, 2. Ball etwas kurz Service nach aussen, 2. Ball hoch retour, 3. Ball Winner
Service nach aussen, 2. Ball cross Retum cross lang, 2. Ball wenn günstig longline
Service nach innen, 2. Ball longline Return leicht cross, 2. Ball cross oder inside-out
2. Service nach aussen, 2. Ball Lob oder sehr flach Return longline und Angriff ans Netz, 2. Ball Smash oder Stopp-Volley (falls günstig)
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